Ein Brief sorgt für Aufruhr

Ein bißchen schmunzeln musste ich heute, anscheinend bin ich in Sachen „Unterrichtsausfall und Lehrermangel Vilsbiburg“ jemandem mächtig auf die Füße getreten.

Kurz zum Hintergrund: Mir wurde vor kurzem berichtet, dass an der Grund-und Mittelschule Vilsbiburg seit geraumer Zeit krankheitsbedingt Lehrermangel besteht. Daher fällt entweder Unterricht aus oder es werden Klassen zusammengelegt, so dass eigentlich kein normaler Unterricht mehr möglich ist. Die Stadt hat schon alle normalen Wege ausgeschöpft, bisher ohne Erfolg, auch eine mobile Reserve ist nicht in Sicht. Da mir innerhalb der letzten Zeit auch noch einige andere ähnliche Fälle zu Ohren gekommen sind, habe ich mich in einem offenen Brief an unseren Staatsminister Ludwig Spaenle gewandt, mit dem dringenden Appell, endlich mehr Lehrer einzustellen (siehe Blogbeitrag: Ein Brief an den Minister).

Heute lese ich in der Vilsbiburger Zeitung, das wäre ja alles nur „Wahlkampfgedöns“ und billige Polemik. Herr Vogelgsang, der Sprecher der örtlichen Stadtratsfraktion mit den bevorzugten etwas gedeckteren Farben, fühlt sich anscheinend auf den Schlips getreten und gibt mir den Rat, ich solle doch lieber im Landtag eine schriftliche Anfrage zu dem Thema stellen. Nun, dass kann ich natürlich machen, die Antwort dauert dann nochmal etwa vier Wochen, ändert aber an den Tatsachen nichts. 

Schön war auch die Aussage, ich wolle wohl nicht wahrhaben, dass auch Lehrer nur normale Menschen seien, die längerfristig krank werden oder Erziehungszeiten nehmen. Auf diesen Gedanken wäre ich selbst wohl niemals gekommen, gut, dass ich das jetzt weiß. Ich bin aber der Meinung, dass  diese Tatsache auch der Staatsregierung bekannt sein dürfte und diese daher Sorge zu tragen hat, für diese Fälle eine Reserve parat zu haben.

Das Problem tritt hier nicht zum ersten –und wie ich befürchte- auch nicht zum letzten Mal auf. Seit Jahren wird der Lehrermangel kritisiert, vor allen möglichen Seiten. Seit Jahren fordern wir die Einstellung von mehr Lehrkräften, genügend gut ausgebildete junge Lehrer gibt es. Und mit schöner Regelmäßigkeit werden unsere Forderungen, die Wünsche der Eltern und die Kritik der Verbände abgeschmettert und die Lage wird schöngeredet.  Dann hilft wohl nur öffentlicher Druck, um eine Verbesserung zu erreichen. Und wenn ich mir die Reaktion von Herrn Vogelgsang so anschaue, dann würde ich sagen, dass hier ein wunder Punkt getroffen wurde…

Im Übrigen bin ich offen für Vorschläge zur Lösung des Problems, aber leider habe ich von Herrn Vogelgsang auch noch keine konkreten Lösungsvorschläge gehört.

Zum Schluss noch ein Rat: Beherzigen Sie doch bitte Ihren eigenen Vorschlag, lieber Herr Vogelgsang und bleiben Sie selbst „sachlich und unaufgeregt“.

 

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