Heute steht im Bundestag die Abstimmung über den ESM und die Fiskalunion an. Ich persönlich bin gegen den ESM und kann nur an alle Abgeordneten appellieren, dem ESM nicht zuzustimmen. Ich fürchte aber, es findet sich wieder einer Mehrheit…
Ich halte den ESM für einen großen Fehler. Die Krisenländer haben schon zig Milliarden Euro an Rettungspaketen bekommen und trotzdem reicht das Geld hinten und vorne nicht. Was haben uns den die ganzen Rettungsmaßnahmen bis jetzt gebracht? Griechenland gerät trotz immer neuer Milliarden immer tiefer in die Krise und ist faktisch pleite, auch wenn das keiner anerkennen will. Und jetzt kommen Spanien und Zypern, Italien wackelt auch schon.
Wir können einfach nicht bis in alle Ewigkeit für die Schulden der anderen aufkommen und ich sehe ehrlich gesagt auch nicht, warum wir das tun sollten. Bei uns fehlt es überall an Geld für mehr Lehrer, Polizeibeamte, Schulen, Straßen, den Breitbandausbau etc. während für Bankenrettung und Rettungsschirme plötzlich Milliardensummen übrig sind. All dies nützt aber den kleinen Leuten vor Ort eh nichts, davon profitieren nur Großinvestoren, Hegdefonds etc.
Ich denke, besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, so kann es nicht weitergehen. Es war ein Fehler zu glauben, man könne einfach mal so eine politische Idee, die Einheitswährung Euro, auf zig verschiedene Länder mit unterschiedlicher Wirtschaftskraft anwenden. Der Euro ist wie ein Maßanzug für 17 unterschiedlich große und dicke Menschen. Jeder Schneider weiß, dass das nicht funktioniert, sondern der Anzug früher oder später reißt, das gleiche passiert mit dem Euro.
Wenn wir die Währung behalten wollen, dann müssen einige Länder raus aus der Eurozone, sonst fliegt uns irgendwann alles um die Ohren. Ich denke nicht, dass eine kleinere Eurozone oder ein Ende des Euro das Ende Europas bedeutet, Europa gab es auch schon vor dem Euro. Bisher haben auch nur 17 von 27 Mitgliedstaaten den Euro, trotzdem funktioniert die Zusammenarbeit.