Fotoshooting mit Kuh

Buchstäblich ins Wasser gefallen ist gestern unser Fototermin. Geplant waren schöne Außenaufnahmen zum Thema Landwirtschaft, gepasst hätte gestern wohl eher “I´m singing in the  rain”. Macht nix, wir haben kurzfristig umdisponiert und heute einen Spontantermin angesetzt.

Dafür gab es dann auch ein tierisches Model: eine Kuh. Organisiert hat das Joachim Frey, der ehemalige Leiter des Agrarbildungszentrums in Landshut. Seit ein paar Jahren unterstützt er mich im Themenbereich Landwirtschaft, zusammen haben wir schon einige Betriebe besichtigt, von einer supermodernen Anlage für Milchvieh über Hühner mit blauen Beinen bis hin zu Zwiebeln war alles dabei.

Heute gab es nun mal zur Abwechslung ein Fotoshooting mit einem sehr geduldigen Model. Bezahlt wurde übrigens in Krauleinheiten hinter den Ohren. Anschließend haben wir die Sonne ausgenutzt und direkt noch ein paar Bilder im Rapsfeld geschossen, fast wie in der Werbung…

“Fall Mollath ist ein Verbrechen”

Diese Woche war es endlich soweit: Unsere Infoveranstaltung mit Dr. Wilhelm Schlötterer, dem Autor von “Macht und Missbrauch” hat stattgefunden. Ich war ja ein bißchen nervös, ob sich an einem Dienstagabend genügend Zuhörer nach Seyboldsdorf bei Vilsbiburg verirren, aber ich hätte mir keine Sorgen machen müssen: Der Saal war komplett voll, rund 200 interessierte Zuhörer wollten Dr. Schlötterer hören. Und sie wurdne nicht enttäuscht.

Über eine Stunde lang legte er das Schicksal des seit 7 Jahren in der Psychiatrie sitzenden Gustl Mollath dar. Es war wirklich beängstigend, wie anschaulich und mit welchem Beispielen er deutlich machte, wie leicht ein “ganz normaler Bürger” in die Mühlen der Justiz geraten und für paranoid erklärt werden kann.

“Es ist leichter, wieder aus dem Gefängnis rauszukommen als aus der Psychatrie”, so Dr. Schlötterer. Er ist seit einiger Zeit die Vertrauensperson von Gustl Mollath, hat ihn mehrmals getroffen, sich in seinen Fall eingearbeitet und war auch bei einigen Gerichtsterminen dabei, er kennt sich also wirklich sehr gut in der Sache aus.

MdL Jutta Widmann, Dr. Wilhelm Schlötterer und Landratskandidat Peter Dreier

Ich selbst kenne den Fall aus dem Landtag und den Medien, mein Fraktionskollege Florian Streibl war maßgelblich daran beteiligt, den Fall Gustl Mollath im Landtag voranzutreiben und kürzlich wurde ein Untersuchungsausschuss dazu eingesetzt. Er soll sich vor allem auch mit dem Verhalten von Justizministerin Merk beschäftigen. Für Dr. Schlötterer ist sie “persönlich verantwortlich”, er hat uns in seinem Vortrag auch einige anschauliche Beispiele gegeben, warum er so denkt.

Jetzt bin ich mal gespannt, was der Untersuchungsausschuss dazu ans Licht fördert und wie es mit Gustl Mollath weitergeht…

 

Viel Trubel im Landtag

Hoch her ging es gestern im Landtag: Sondersitzung des Ältestenrats, außerordentliche Fraktionssitzungen, Unterbrechung der normalen Plenarsitzung…

Der Zeitplan ist tüchtig außer Kontrolle geraten, der Grund war natürlich die Geschichte mit der Beschäftigung von Verwandten als Mitarbeitern. Wie man auch 13 Jahre nach der Änderung des Gesetzes immer noch Altfälle in einer “Übergangsregelung” einfach so laufen lassen kann, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht. Der Sinn einer Übergangsregelung ist ja eigentlich eine begrenzte Dauer, bis die neue Regelung voll greift…

Na ja, auf jeden Fall war es sehr interessant gestern, leider ist dabei fast untergegangen, dass wir Freie Wähler es geschafft haben: Die Studiengebühren in Bayern sind abgeschafft!

Gestern wurde im Landtag abgestimmt, die große Mehrheit hat für die Abschaffung der Studiengebühren votiert. Damit hat sich die ganze Mühe und das Frieren in der Kälte doch gelohnt…

So haben wir uns damals durch den Schnee gekämpft…

Auf dem Foto nicht erwünscht…

Der Wahlkampf rückt näher und das habe ich diese Woche zu spüren bekommen: Ich war auf einer Mitgliederversammlung eines Verbands im Raum Landshut eingeladen.Dort ist zumeist auch die Presse da, vor allem, wenn Vorstandswahlen angesagt sind und zum Schluss wird eigentlich immer ein Foto gemacht.

Nun, dass ich bei anderen Veranstaltungen von den Anwesenden nicht immer unbedingt mit auf das Foto gebeten werde, dass habe ich durchaus schon erlebt, diesmal allerdings bin ich von den Teilnehmern ausdrücklich mit dazu gebeten worden. Wir stellen uns schön auf, der anwesende Reporter macht ein Foto, alles wunderbar, dann kommt von ihm: So, und jetzt noch ein Foto ohne Frau Widmann!!

Nicht nur ich war perplex, den anderen Anwesenden hat es ob dieser Frechheit auch die Sprache verschlagen. Natürlich wurde in unserer regionalen Zeitung explizit dieses Foto verwendet, kein Wunder, dort werden ja, wie allgemein bekannt, auch andere Farben bevorzugt als das Orange der Freien Wähler.

Mein Kollege Thorsten Glauber wurde kürzlich erst aus einem Pressefoto herausretuschiert, allerdings nicht vom Pressefotografen, sondern vom örtlichen CSU-Abgeordneten. Da diese Aktion nicht sehr gut ankam, probiert man es jetzt wohl anders: Man komplimentiert die unerwünschten Personen einfach aus dem “Fotoshooting” heraus.

Vielleicht sollte ich mich jetzt an dem erwähnten CSU-Abgeordneten orientieren, aber nicht Wegretuschieren, sondern mich einfach nachträglich einfügen lassen, als Fotomontage…

Ein Brief an den Minister

Diese Woche habe ich eine Briefaktion an Staatsminister Spaenle gestartet. Nicht etwa, weil ich in den Osterferien zu wenig zu tun habe, sondern weil mir innerhalb weniger Tage mehrere Fälle von Unterrichtsaussfall und Lehrermangel zu Ohren gekommen sind, die sich teilweise schon über Monate hinziehen. Schüler, Eltern und Lehrer sind natürlich erbost und frustriert und ich muss sagen, ich kann das nachvollziehen: Bei uns herrscht Schulpflicht, jeder redet immer vom hohen Stellenwert der Bildung, zig gut ausgebildete junge Lehrer werden nicht übernommen und gleichzeitig fallen an etlichen Schulen monatelang Stunden aus, weil nicht genug Lehrer da sind! Hier spart die Staatsregierung auf Kosten unserer Kinder.

Das Problem ist seit langem bekannt, wir fordern im Landtag ständig mehr Lehrer und immer wird nur abgewunken. Daher habe ich jetzt einen offenen Brief an Staatsminister Spaenle geschrieben-oder vielmehr zwei. Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Leute direkt bei solchen Problemen auch an die Staatsregierung wenden, denn anscheinend hilft hier nur öffentlicher Druck.

Also, wenn auch Sie an Herrn Spaenle schreiben möchten, nur zu, die Anschrift findet google bestimmt im Nu.

Die Niederbayernliste steht

Gestern wurde es ernst: Die Aufstellung der Niederbayernliste für die kommenden Landtags-und Bezirktagswahlen stand in Plattling auf der Tagesordnung. 45 Delegierte aus allen niederbayerischen Regierungsbezirken durften über die Reihenfolge der Kandidaten auf den Listen abstimmen. Platz 1 auf der Landtagsliste ist natürlich unser Bundes-und Landesvorsitzender, Hubert Aiwanger. Ich selbst bin gleich danach auf Platz 2 gewählt worden, was mich wirklich von ganzem Herzen freut.

Spannend war die Wahl für die Bezirkstagsliste, aber auch das haben wir am Ende gemeistert. Damit kann der Wahlkampf jetzt so richtig losgehen.

Es gibt überall ein schwarzes Schaf…

…vor allem in einer Schafzucht. Heute habe ich mir den Familienbetrieb eines Schafzüchters im Landkreis Rottal-Inn angeschaut. Mein Gastgeber ist Bayerischer und Deutscher Meister im Schafscheren, das hätte ich zugerne mal live erlebt, leider waren die Tiere aber schon geschoren. Momentan ist es aber auch etwas warm mit einem dicken Pelz, außerdem sind die Tiere in der Lammzeit, das ist eh schon anstrengend.

Was mich überrascht hat: Bis Dezember ist der Schäfer mit seinen Schafen und Hunden immer draußen unterwegs, erst danach geht es für einige Zeit in den Stall. Eigentlich dachte ich, bei unserem Wetter würde es schon früher ins Warme und Trockene gehen…

Interessant ist auch, dass das Fleisch der Tiere mittlerweile mehr Geld bringt als die Wolle, früher wurde daher noch selber geschlachtet. Seit der EU-Hygienerichtlinie und ihren zigtausende Vorschriften ist damit aber Schluss, wie leider bei so vielen Betrieben. Schade, denn regionaler geht es eigentlich fast nicht.

Die zunehmende Bürokratie ist eh ein großes Problem, ständig gibt es neue Vorschriften, die aber nichts einfacher machen. Problematisch sind auch die steigenden Futtermittelpreise, mit der Energiewende werden die Flächen immer teurer. Meiner Ansicht nach ist es ja Wahnsinn, wenn bei uns guter Mais für die Energiegewinnung verwendet wird und dann billig Mais mit giftigem Schimmelpilz aus dem Ausland eingekauft und verfüttert wird. Andersrum wäre doch wesentlich sinnvoller!

Lebensmittelskandale und kein Ende

Pferd oder Rind? Diese Frage bewegt momentan ja ganz Europa. Je mehr Details ans Licht kommen, umso lauter wird der Ruf nach Konsequenzen. Jeder schreit nach Aktionsplänen, Sanktionen, europäischen Regelungen etc.

Klar ist: Es muss etwas passieren. Wir hatten schon einige Lebensmittelskandale, von BSE, über Gammelfleisch bis hin zu Dioxin-Eiern. Jedes Mal war der Aufschrei groß, wurden wild Pläne vorgestellt, aber geändert hat es nichts. Was wir brauchen sind klare, einheitliche Regeln, strenge Strafen bei solchen Betrugsversuchen und vor allem mehr Personal vor Ort.

Ich fürchte aber, dass zum Schluss wieder nur der kleine Metzger oder Bäcker vor Ort die Zeche zahlen muss, wenn jetzt wieder panickartig neue, unüberlegte Verordnungen erlassen werden. Mir ist es z.B. schleierhaft, warum mit der Einführung des Internet-Prangers jeder Gastwirt im Netz veröffentlicht wird,  wenn er ein Handtuch vergisst, Wurst und Käse im gleichen Kühlschrank lagert oder er ein Formular nicht richtig ausgefüllt hat, während gleichzeitig  europaweit im großen Stil Schindluder mit Lebensmitteln getrieben und der Kunde bewußt betrogen wird. Wenn ich mir anschaue, was ein normaler Gastronomiebetriebe an Auflagen erfüllen und welche Kontrollen er ständig absolvieren muss und wie da manchmal Kleinigkeiten für Bußgelder reichen, dann frage ich mich doch, was bei der Nahrungsmittelindustrie und den großen Konzernen schief läuft…

Vielleicht sollten Politik und Behörden sich mal verstärkt auf die großen Fische in der Lebensmittelindustrie konzentrieren und nicht immer mit neuen Vorschriften den kleinen Betrieben vor Ort das Leben schwer machen.

 

Fasching statt Theater

Ein bisschen Spaß muss zwischendurch auch mal sein im ernsten Politik-Geschäft. Deswegen habe ich mit meinen FREIE WÄHLER-Kollegen gern mitgemacht beim Landshuter Faschingsumzug. Wir haben dabei eines der aktuellsten Themen der Kommunalpolitik aufs Korn genommen und unseren Wagen kurzerhand umfunktioniert zur mobilen Ausweichspielstätte “Statt”-Theater. Schätzungsweise 15.000 Zuschauer waren zum Umzug gekommen, bestaunten die insgesamt 44 verschiedenen Gruppen – und hatten einen großen Spaß. Ganz ehrlich: Wir auch – hoch auf dem (Theater-)Wagen. Unser Chef Hubert Aiwanger war ebenfalls live dabei, er hätte die Wahl der orangesten Krawatte bestimmt souverän gewonnen…